Pfarrei St. Georg und Anna Bünzen
Kirche und Kappellen der Pfarrei Bünzen
DiE älteste neugotische Kirche im Freiamt prägt das Ortsbild Bünzen
Die jetzige Kirche ist zwar "erst" 150 Jahre alt, doch bestand schon eine Vorgängerkirche, deren Geschichte weit ins Mittelalter zurückreicht. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts und speziell nach der Aufhebung des Klosters Muri 1841 wurde der Ruf nach einer grösseren Kirche in der ständig wachsenden Kirchgemeinde Bünzen immer lauter und der Staat Aargau forderte einen neuen, vergrösserten Friedhof. Im Dezember 1850 wurde der Kirchenneubau beschlossen und der Badener Architekt Joseph Caspar Jeuch mit der Ausarbeitung der Pläne beauftragt.
Pfarrkirche St. Georg und Anna
Erste Erwähnung
1320 ist von einem „Leutpriester in Bünzen“ die Rede. War ein Leutpriester vor Ort, ist davon auszugehen, dass auch schon ein Kirchlein bestand.
Baugeschichte
Die neue Kirche ersetzte eine alte, zu klein gewordene, aus dem 16. Jahrhundert. Die Standorte der alten und der neuen Kirche sind nicht identisch. Die alte befand sich im Gebiet Hübel und wurde abgebrochen. Das Beinhaus, die heutige Nothelferkapelle gehörte zum damaligen Kirchenbezirk und erinnert bis heute an den ehemaligen Standort der alten Kirche.
1860/62 | erbaut. Architekt: Joseph Caspar Jeuch |
1931 | Innenrenovation |
1956 - 1959 | Aussenrenovation |
1974 – 1982 | Innenrenovation in zwei Etappen |
1993 – 1995 | Aussenrenovation mit Wiederherstellung des Dachreiters |
2013/14 |
Auszeichnung: Schweizer Denkmalpreis 2015 |
28. Juni 2014 | Kirchweihe durch Weihbischof Martin Gächter |
Glocken
Geläut von Rüetschi, Aarau, vier Glocken, gegossen 1941:
- Christ König-Glocke (H, 2950 kg)
- Marien-Glocke (d, 1700 kg)
- St. Anna-Glocke (fis, 860 kg)
- Schutzengel-Glocke (a, 520 kg)
- Zwei Glöcklein im Dachreiter. Die eine Glocke trägt den Namen St. Georg, die andere die Bilder von Christus, Maria und Jakobus.
Orgel
1864 Orgel von Martin Braun
1981 Erneuerung der Orgel durch Metzler Orgelbau AG, Dietikon
Orgelweihe am 28. November 1982
Kirchenpatrone
Georg
Märtyrer, geboren im 3. Jahrhundert, gestorben um 305
Nähere Informationen im Ökumenischen Heiligenlexikon
Anna
Nach der Tradition die Mutter Marias.
Nähere Informationen im Ökumenischen Heiligenlexikon
Patrozinium
Georg: 23. April
Anna: 26. Juli
Besonderes
Die Bünzer Kirche ist die älteste neugotische Kirche des Freiamts.
Relief Anna Selbdritt. Kopie eines Originals aus dem 16. Jahrhundert. Das Original gehörte zur alten Pfarrkirche und befindet sich heute im Landesmuseum.
Zwei aufklappbare Beichtstühle im Gestühl an der Rückwand der Kirche.
Informationen
Literatur
Georg Germann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau.
Hrsg.: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band V, Bezirk Muri. Birkhäuser, Basel 1967, S. 113–124.
Broschüre „Wiedereinweihung der Pfarrkirche“, über das Pfarreisekretariat zu beziehen.
Nothelferkapelle
Nothelferkapelle
Erste Erwähnung
Man weiss von mindestens einem Vorgängerbau der heutigen Kapelle. Dieser Vorgängerbau wurde 1748 abgebrochen. Über sein Alter ist nichts bekannt.
Baugeschichte
1749 erbaut, auf Betreiben von Pfarrer Urs Victor Frey
Glocken
Eine Glocke (Handbetrieb)
Kirchenpatron
14 Nothelfer
Ursprünglich der Todesangst Christi, der Heiligen Familie, dem Heiligen Odilo und den 14 Nothelfern geweiht.
Besonderes
Bei der Kapelle handelt es sich um das ehemalige Beinhaus der alten Pfarrkirche.
Informationen
Literatur
Linus Hüsser und Andreas C. Müller; Kapellen im Aargau, Römisch-katholische Landeskirche, 2014 ISBN 978-3-033-04540-8