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Pastoralraum Muri AG und Umgebung

lebendig – vielfältig - heilsam

Im Pastoralraum Muri AG und Umgebung legen die Pfarreien Boswil, Bünzen, Aristau, Merenschwand, Beinwil und Muri AG ihre Kräfte und ihre Sehnsüchte zusammen. Gemeinsam arbeiten wir an einer vielfältigen, lebendigen und heilsamen Kirche.
Mit wachen Ohren für die Zukunft und starken Wurzeln aus der Tradition, stellen wir uns aus ganzem Herzen den Herausforderungen der Zeit.

Wir freuen uns, wenn Sie mit uns unterwegs sind.

Ihr Diakon Karl Scholz, Pastoralraumleiter

Editorial

Einheit in Verschiedenheit

Die Brücke des Herzens

«Die Vielfalt soll uns nicht trennen, sondern bereichern», heisst es oft, doch wie schwer ist das in der Realität umzusetzen. Unsere Welt scheint von Gegensätzen geprägt zu sein: Tradition und Wandel, Nah und Fern, Glauben und Zweifel, Du und Ich. Gerade in dieser Zeit – voller Unsicherheiten, Umbrüche und Brüche – kann uns das Motto der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen ein Licht sein: Einheit in Verschiedenheit. Was so schön klingt, fordert uns im Alltag jedoch heraus, denn Einheit ist kein Einheitsbrei, sondern ein lebendiges Miteinander von Menschen und Gruppen mit klarem und einzigartigem Profil.

Das Christentum selbst lebt in dieser Spannung. Da sind die vielen Konfessionen, Rituale und Kulturen – und doch ist Christus unser gemeinsames Fundament. «Damit alle eins seien» betet Jesus im Johannesevangelium. Es ist kein Ruf zur Gleichförmigkeit, sondern zur Verbundenheit im Herzen.

Vielleicht liegt genau hier der Schlüssel: in der Brücke des Herzens. Was trennt uns? Dogmen? Riten? Traditionen? Oft ja – und oft auch nicht. Die wahren Mauern entstehen nicht durch das Anderssein des anderen, sondern durch die Enge in uns selbst. Wer das Herz öffnet, findet Wege. Wer über den eigenen Kirchturm hinausblickt, sieht Horizonte.

Die Einheit beginnt nicht irgendwo – sie beginnt in mir selbst. «Versöhne dich mit dir selbst, und Himmel und Erde werden sich versöhnen», heisst in der christlichen Mystik seit Jahrhunderten. Einheit mit mir selbst heisst: mich annehmen, mit Licht und Schatten. Ich bin, was ich bin – und du bist, was du bist. Und dennoch sind wir eins in Gott. Gerade hier, im stillen Grund des Herzens, begegnen wir einander jenseits aller Unterschiede.

Einheit durch Vielfalt – das ist ein Geschenk, kein Produkt des Machens. Wie ein Chor, der in vielen Stimmen singt und doch harmonisch klingt. Oder wie ein Garten, in dem jeder Stein, jede Pflanze, jeder Wasserlauf seinen Platz hat und wo gerade in der Unterschiedlichkeit ein Bild der Schönheit entsteht.

Einheit heisst nicht, Unterschiede zu ignorieren, sondern sie wertzuschätzen. Ein reformierter Christ hat andere Worte, eine katholische Christin andere Riten, ein orthodoxer Bruder andere Bilder. Wir können davon lernen. Es sind Farben desselben Lichtes. Das Verbindende – nicht das Trennende – soll unseren Blick prägen.

In unseren Kirchenräumen, in unseren Gemeinschaften und Seelsorgeeinheiten stehen wir auch im Pastoralraum vor der Frage: Was eint uns in dieser Zeit? Was verbindet uns, wenn die Ressourcen knapper, die Zeit hektischer und die Welt unübersichtlicher wird? Die Antwort kann nur lauten: das Herz. Ein offenes Herz bleibt neugierig, hört zu und fragt nach: Was bewegt dich? Was lässt dich hoffen? Wo finden wir Heimat in der Gemeinschaft, ohne die Verschiedenheit auszuschliessen?

Die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen lädt uns ein, miteinander zu beten. Gebet ist dabei mehr als Worte: Es ist die Haltung des Herzens. Es ist das stille Hören auf Gott, der uns alle verbindet. Vielleicht entsteht Einheit weniger durch Programme als durch stille, innere Präsenz. Denn im Schweigen können wir einander neu begegnen – über die Grenzen hinaus.

Lassen wir uns also ermutigen: zu Begegnung, zu Gastfreundschaft, zum gemeinsamen Suchen. Einheit geschieht dort, wo wir dem anderen Raum geben und gleichzeitig in uns selbst verankert bleiben, in Gottes Gegenwart wurzeln.

In einer Welt, die oft genug spaltet, sind wir gerufen, Brückenbauer zu sein – Brücken des Herzens. Brücken von Mensch zu Mensch, von Kirche zu Kirche, von Kultur zu Kultur. Und während wir gehen, wird uns klar: Die Einheit ist kein fernes Ziel. Sie ist schon lange da – mitten in der Vielfalt, mitten in uns.

Diakon Karl Scholz, Pastoralraumleiter

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Nächste Gottesdienste
Datum Uhrzeit Ort Titel
Mi., 15. Januar 2025 09:00 Uhr Muri, Alterswohnheim St. Martin Gottesdienst (M. Rahn)
Mi., 15. Januar 2025 10:30 Uhr Muri, Raum Gerold pflegimuri Katholischer Gottesdienst
Mi., 15. Januar 2025 14:00 Uhr Muri Anbetungsstunde
Mi., 15. Januar 2025 17:00 Uhr Beinwil (Freiamt) Rosenkranz
Do., 16. Januar 2025 07:45 Uhr Boswil Schülergottesdienst (E. Werder)
Do., 16. Januar 2025 08:00 Uhr Muri, Kapelle Buttwil Morgenandacht