«Heilig sein» nicht um sich kreisen
Unser Hl. Landespatron Niklaus von Flüe, dessen wir im September gedenken, ist einer der grössten Heiligen, die es in Europa gibt. Er war als Einsiedler unter anderem auch ein Mann des Gebets. Durch sein Gebetsleben baute er eine persönliche Beziehung zu Gott auf. Sein Gebetsleben in seiner Einsiedelei führte ihn zum Vertrauen darauf, dass Gott in seinem Alltag bei ihm war. Und diese Zuversicht gab ihm Mut und Hoffnung, voranzuschreiten.
Wussten Sie, dass auch Bruder Klaus Visionen hatte?
Eine davon ist die Brunnen-Vision. Kennen Sie sie schon?
Ich lade Sie ein, sich diese Brunnnen-Vison vorzustellen....
Bruder Klaus sieht sich auf einem belebten Marktplatz. Dort entdeckt er ein Gebäude. Es ist ein geöffneter Tabernakel, etwas Wertvolles. Und er tritt ein, steht in einem Raum, wie in einer Küche. Dort sprudelt ein grosser Brunnen, es dröhnt, lärmt. Ein dynamischer Vorgang. Aus dem Brunnen fliessen Wein, Öl, Honig. Umsonst! Kostenlos!
Und die Leute auf dem Marktplatz? Es interessiert sie nicht. Sie treten nicht ein, um zu schöpfen.
Sie arbeiten, gehen ihren Berufen nach, jagen dem Geld nach. Aber sie bleiben dennoch arm.
Und: Sie haben sogar einen Zaun um diesen Brunnen gebaut und es wird Eintritt verlangt. Sogar aus dem, was eigentlich für alle gratis ist, wird versucht, Geld zu machen.
Bruder Klaus hat für sich die Lebensquelle in Jesus Christus gefunden. So wurde er für viele Menschen selbst zu einer Quelle. Seine einsame Zelle, unten im Ranft, wo man das sprudelnde Wasser des Flusses hört: Das ist für viele Menschen ein Ort des Friedens, des Auftankens geworden. Sein Leben und seine Botschaft können offenbar den Durst so vieler Menschen stillen. Bis heute!
In seiner Brunnenvision wurde ihm die Zuversicht geschenkt, dass er eben selber – trotz aller Schwierigkeiten – zu einem wertvollen Gefäss wurde, zu einer Art Tabernakel, durch den Gott in der Welt wirken und präsent sein will und durch den Gott seine sprudelnde Gegenwart in diese Welt fleissen lassen will.
Und so dürfen auch wir auf das Vorbild von Bruder Klaus stützen, dürfen für uns und unsere oft ausgetrocknete, geistig dürstende und suchende Gesellschaft mit den Worten von Bruder Klaus beten:
Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu dir.
Julius Dsouza, Leitender Priester